11/07/2011

Bombay Bicycle Club // A Different Kind Of Fix

Seit ein paar Tagen liegt das neue Album von Bombay Bicycle Club auf meinem Desktop und verlangt nach aufmerksamen Ohren und vorallem nach einer Bewertung. 
Nun gut, dann lasse beginnen: Innerhalb von drei Jahren haben die Herrschaften drei Alben rausgebracht und allesamt unterschiedlich. Bei "I Had The Blues But I Shook Them Loose" wurde großzügig in die Saiten geklampft, bei "Flaws" wurde das Rock aus "Folk-Rock" gestrichen und jetzt mit "A Different Kind Of Fix" - ja so ganz kann ich das noch nicht einordnen.

Der erste Song "How can you swallow so much sleep" baut eine tolle Spannung auf, der die Platte langsam einsäuselt und dann mit hypnotischen Beats und rauen Gitarren Lust auf mehr macht. Die Zeilen "Can I wake you up Can I wake you up / Is it late enough / Is it late enough?" lassen Füße und Kopf mitwippen und verleiten zum sofortigen Mitsingen. Großartig, das ist Indie! Darauf folgt der Wave-Punk-Song "Bad Timing", welcher mit seinem mystischen Groove und eher beklemmenden Gefühlslage mich zum Weiterschalten verleitet. Wahrscheinlich liegt das an meiner allgemeinen Grundeinstellung zu Bombay Bicylce Club. Für mich gehören Sie zu den absoluten Indie-Bands, was für mich so viel heißt wie: aufheiternde Melodien, mit Chance zum Mitgedüdel und tanzbeinschwingenden Gefühlsausbrüchen. 
"Your Eyes" ist da schon wieder in der richten Schiene. Hier wird der BBC-typische Spannungsaufbau in vollen Zügen ausgeführt und lässt einen durch laute Höhen und hypnotische Tiefen Achterbahnfahren. Song 4 "Lights out, Words gone" betätigt die Bremse der rasanten Fahrt und beruhigt die Gemüter, solange bis im nächsten Titel wieder brav die Schrammelgitarren ausgepackt werden und californische Stimmung verbreitet wird. 
Song 5, "Shuffle", verwirrt zunächst mit dem wilden Rumgeklimper am Piano, stellt sich dann aber als kleiner verkappter Hit für einen ausklingenden Sommer raus. Im nächsten Song beginnt alles damit, dass man denkt "Ah, hier haben wir Einflüsse des 2ten Albums" - was auch stimmt, nur wird schnell eine weitere rythmische Achterbahnfahrt gestartet, was den Song auflockert und die Ohren verwöhnt. Gut so.
"Leave it" klingt im ersten Moment typisch Indie und macht neugierig. Die Textzeilen "Leave it, leave it, leave it, ...", die zigfach wiederholt werden, lassen jeden mitsingen und erzeugen bei mir einen kleinen Ohrwurm. Die Ballade "Fracture" folgt und langweilt mich arg - jetzt wartet man so langsam auf ein Ausklingen des Albums. Doch "Nein, liebe Leut" es folgen noch drei weitere Songs. "What you want" und "Favourite Day" sind zwar gute Songs mit reichlichen Spannungsbögen, doch leiten nun endgültig den Schlusspunkt bzw. den Tiefpunkt des Ganzen ein. 
Mit dem absolut fehlplatzierten letztem Titel "Still" verabschiedet sich Jack Steadman & Band. Als hätte Jack eine schwierige Phase durchgemacht und sitzt mit herangezogenen Knien zusammengekauert in der Ecke, lauscht den weinerlichen Klängen Thom Yorks und singt dabei auch noch mit feuchten Augen mit. Lieber Jack, du trifft den Thomi ganz gut. Doch ich als großer Fan deiner Simme und auch  euren bisherigen, meist sehr guten Songs, brauche das nicht unbedingt.



Am 21.11.2011 spielen sie in der Freiheizhalle München.
Ich hoffe, sie können mich ein zweites Mal, auch wenn ich noch nicht ganz von diesem Album überzeugt bin, mit ihren Livequalitäten begeistern.




Favorit Songs:

01 How can you swallow so much sleep
 
03 Your Eyes 
04 Lights out, Words out
07 Beggars


Bonus Track:

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